Auch die Zürcher Schiffahrt hat ein CO2 Problem, dem sie sich dringend annehmen muss. Unsere Aktivistin Christina Marchand, Vertreterin von fossil-free und Mitglied von Klimastadt Zürich hat sich deshalb heute auf die GV der Zürcher Schiffahrtsgesellschaft begeben. Folgenden Redebeitrag hat sie im Gepäck:
„Wir wollen genau hinschauen, wo in der Stadt und im Kanton grosse Mengen CO2 erzeugt werden und Ausstiegspläne initieren.
Der Kanton hat vor kurzer Zeit den KlimaNotstand beschlossen. Aber es ist nicht allen klar was das bedeuten muss. Für die Jugend, die mit der Klimakrise fertig werden muss heisst das, dass alle Entscheidungen und Taten auch auf ihre Auswirkungen auf die Klimakrise gemessen werden sollten. Denn wir haben unser CO2 Budget schon überschritten, für ein dauerhaft stabiles Klima müssen wir breits heute CO2 aus der Atmosphäre entfernen.
Man sieht es auch daran, dass bereits heute Schmelzprozesse in der Arktis und Antarktis ablaufen, die sich beschleunigen. Ebenso sieht man es an unseren Schweizer Gletschern, die bald verschwunden sein werden. Deshalb habe ich folgende Frage und Anforderung als Aktionär, aber auch als Bürger und Nutzer.
1. Ich habe versucht in den Geschäftsberichten Aussagen über die Klimabelastungung und die Pläne der Decarbonisierung zu finden. Es gibt nichts. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeitsreporings mittlerweile zum Standard gehören, kann ich es nicht verstehen, dass die ZSG das ganze mit keinem Wort erwähnt. Ich bin aber sicher, dass der ZSG das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Wichtig ist aber auch die Kommunikation dazu. Wir fordere Sie hiermit aus, dass durch Geschäftsberichte, Kommunikation auf der Webseite usw. die Bevölkerung transparent informiert wird. Das kann auch eine Vorbildfunktion für andere Betreiber in der Schweiz bewirken.
2. Je schneller wir netto 0 CO2 schaffen, desto besser, da es sehr aufwändig ist, dieses Klimagas wieder aus unserer Atmospäre zu holen. Deshalb regen wir an jeden Ersatz (sei es Motor oder Schiff) der jetzt ansteht in diese Richtung voran zu treiben. Dabei ist uns wichtig, den Blick über die Grenze und auf Beispiele zu richten, die jetzt schon funktionieren und von diesen möglichst viel zu lernen. Ausserdem ist uns wichtig, dass auch Anreinergmeinden einbezogen werden, denn insbesondere das häufige Nachladen und nicht zu grosse Batterien spielen bei der Gesamtbilanz eine grosse Rolle. Es sind wirklich alle Möglichkeiten zu prüfen, inkl. dem regelmässigen Nachladen an der Haltestelle. Ich bin mir sicher, dass die Passagiere und Bevölkerung dem Klima zu liebe auch eine leichte Verlängerung der Fahrzeiten in Kauf nehmen, so wie es jetzt schon beim Fahrtempo passiert.
3. Ich danke für ihr Verständnis und hoffe auf einen kontruktiven Dialog in dieser Sache.“
Die Antwort der Geschäftsleitung: „Selbstverständlich ist die CO2-Einsparung an oberster Stelle“. Wir freuen uns, wenn diesen Worten hoffentlich bald auch Taten folgen.