Im März 2014 machten die Nationalräte Bastien Girod, Susanne Leutenegger, Barbara Gysi und Beat Jans mit verschiedenen Interpellationen und Motionen auf die finanz- und klimapolitische Dimension von Schweizer Investitionen in fossile Unternehmen im Ausland aufmerksam.
Das Bundesamt für Umwelt BAFU reagierte im September 2015 mit der Veröffentlichung des Berichts “Kohlenstoffrisiken für den Finanzplatz Schweiz”. Dieser untersuchte Investitionen im Umfang von rund 280 Mrd. Schweizer Franken, was 80% des gesamten Aktienfondsmarkts in der Schweiz entspricht. Zusätzlich wurden Aktien-Ausland-Mandate in der Höhe von 33.2 Mrd. CHF von 11 der 25 grössten Pensionskassen analysiert. Der Bericht hält fest, dass der Finanzplatz Schweiz mit seinen Investitionen in die globalen Finanzmärkte ein globales Klimawandelszenario von 4 bis 6 Grad Celsius unterstützt. Der Schweizer Aktienfondsmarkt finanziert indirekt Emissionen von gut 52,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Ausland. Dies entspricht etwa dem Schweizer Ausstoss im Jahr 2013. Allein die Schweizer Pensionskassen binden mit ihren im Ausland gehaltenen Aktienanlagen 25.1 Millionen Tonnen Kohlenstoffäquivalente. Durch eine Orientierung an den MSCI ex Fossil Fuels Indexes wird ein vollständiges Divestment erreicht. Durch eine Orientierung an treibhausgasarmen Indizes wie dem MSCI Low Carbon Index würde die indirekte Treibhausgaswirkung bei ähnlichem Anlagerisikoprofil um zwei Drittel gesenkt. Als erste Schweizer Pensionskasse gab die Publica im Juni 2016 ein Divestment von direkten Kohleinvestitionen in der Höhe von rund 11 Millionen Franken bekannt.