Divestment kann sowohl vollständig als auch in verschiedenen Etappen und unterschiedlichem Umfang vorgenommen werden. Besonders effizient und öffentlichkeitswirksam ist das vollständige Divestment aus allen Finanzanlagen in die Kohle-, Erdöl- und Erdgasindustrie. Teilweise gehen Investoren schrittweise vor, indem sie beispielsweise zuerst Investitionen aus der besonders klimaschädlichen und finanziell risikoreichen Kohleindustrie abziehen und in einer späteren Phase weitere Divestment-Schritte vornehmen.
Es liegen z.B. mit den Empfehlungen der erwähnten BAFU-Studie recht einfach umsetzbare Handlungswege offen. Durch eine Orientierung an Indizes – wie etwa die “MSCI Global Ex Fossil Fuels Indexes” – können auch kleinere institutionelle Anleger fossile Brennstoff-Förderer kostengünstig ausschliessen bei ähnlichem Risikoprofil (Renten ohne Risiko Report).
Die BAFU-Studie bekräftigt, dass für sicherheitsorientierte Finanzakteure, die den Kohlenstoffrisiken auf lange Sicht ausweichen sollten, ein Ausstieg ohne grössere Folgen in Bezug auf kurz- und mittelfristiges Risiko und Diversifikation möglich wäre. Das ständig wachsende Angebot an klimafreundlicheren Investitionsmöglichkeiten für ihr Portfolio, auch für passive Investmentstrategien, zeigt Alternativen auf.
Besonders die grossen und mittleren Investoren des öffentlichen Sektors (z.B. Pensionskassen) mit aktiver Anlagepolitik haben gute Möglichkeiten des gezielten Eingriffes und der Einflussnahme. Sie haben als Wegweiser eine gesellschaftliche und ethische Verpflichtung zur Weitsicht. Aber auch kleinere Pensionskassen und andere institutionelle Anleger mit passiver Anlagepolitik haben etwa mit den „Fossil Fuel Free Indices“ die Möglichkeit zu desinvestieren (siehe „Renten ohne Risiko“-Report oben).
Sinnvoll für Grossinvestoren ist zudem ein Beitritt zu Initiativen wie dem “Montréal Carbon Pledge”, dem “United Nations Global Compact” und/oder den “Principles on responsible Investment PRI”, dem “Swiss Sustainable Finance SSF” und dem “Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen SVVK”.